Alt-Wiener Vorstadtkonzerte - CHRONIK
Das Josefstädter Neujahrskonzert wurde auf Initiative der damaligen Bezirksvorsteherin des 8. Wiener
Gemeindebezirkes, Frau Margit KOSTAL und Prof. Franz PICHLER, am 6. Jänner 2002 zum ersten Mal veranstaltet.
Bereits bei den ersten Vorgesprächen mit der Bezirksvorsteherin entwickelte Dr. Harald Schlosser das Konzept für ein "anderes Neujahrskonzert". Ziel
seiner Programmgestaltung war es, Komponisten, die ihren Lebensmittelpunkt im Gebiet des heutigen 8. Wiener
Gemeindebezirkes hatten oder deren Werke einen Bezug zu den traditionellen Kulturschauplätzen in der
Josefstadt aufweisen, in den Mittelpunkt zu stellen. Unbekannte, zum Teil seit Generationen nicht mehr gespielte Werke von Philipp Fahrbach sen., Josef Lanner, Johann Strauss Vater, aber auch der Gebrüder
Schrammel sollten damit neu entdeckt werden und einem interessierten Publikum wieder zugänglich gemacht
werden.
In der Person von Kammerschauspieler Franz Robert Wagner wurde ein Präsentator aus dem damaligen Ensemble
des Theaters in der Josefstadt gefunden, der auch Couplets aus der Theatertradition des 19. Jahrhunderts
in das Programm einbringen konnte.
Bereits die erste Veranstaltung im Palais Auersperg (Fassungsraum ca. 220 Personen) war überbucht sodass
ca. 30 Personen keinen Sitzplatz mehr fanden und das Konzert stehend vom Foyer aus verfolgen mussten. Auf
Grund dieses unerwarteten Erfolges entstand der Gedanke, das Josefstädter Neujahrskonzert zu institutionalisieren, und alljährlich am Dreikönigstag als Matinée durchzuführen.
In logischer Konsequenz wurde für das nächste Jahr ein neuer Spielort gesucht und es gelang, die Direktion
des Theaters in der Josefstadt von dem Konzept zu überzeugen. Bei jährlich steigenden Besucherzahlen wurden auch Gastsolisten in die Programmgestaltung einbezogen.
2004 gestaltete Lana Cencic im Duett mit Franz Robert Wagner Die Szene des Abschieds der Jugend vom reichen Bauern Fortunatus Wurzel aus Ferdinand Raimunds "Der Bauer als Millionär". 2005 übernahm das auf historische Tanzvorführungen spezialisierte Ensemble "HOF-DANTZER" unter der Leitung von Hannelore Unfried in einer kleinen Formation mit farbenfohen zeitgenössischen Kostümen die tänzerische Umsetzung einer Quadrille und eines großen Wiener Walzers.
Im Dezember 2005 konstituierte sich der Verein "Neujahrskonzert - Theater in der Josefstadt", der es sich
zur Aufgabe stellte, sowohl die organisatorische Durchführung als auch die finanziellen Grundlagen für
weitere regelmäßige Neujahrskonzerte in der Josefstadt sicherzustellen. Die Initiatoren Margit KOSTAL und Prof. Franz PICHLER wurden zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.
Das "MOZART-JAHR 2006" bot die Gelegenheit, im 5. Josefstädter Neujahrskonzert das Spektrum der
Programmgestaltung auf das ausgehende 18. Jahrhundert zu erweitern (Motto: "Der Wiener Walzer beginnt bei
W. A. Mozart"), denn auch bereits W. A. Mozart komponierte in allerhöchstem Auftrag Musik für die kaiserlichen Hofbälle in den Redoutensälen, ebenso wie sein mittelbarer Nachfolger Johann Strauss Vater in der für ihn geschaffenen Funktion eines Hofball-Musikdirektors. Neben Kammerschauspieler Franz Robert Wagner als Moderator wirkten bei diesem Konzert am 6. Jänner 2006 Arpiné Rahdjian (Sopran), Eberhard Kummer (Bass und Drehleier)
sowie Kammersänger Helmut Wildhaber (Tenor) als Gäste mit.
Am 6. Jänner 2007 gestaltete das für diesen Anlass aus profilierten Vertretern der großen Wiener Orchester formierte Ensemble "Die Sorgenbrecher" mit Ernst Kovacic als Konzertmeister das 6. Josefstädter Neujahrskonzert.
Im Frühjahr 2007 beschloss der damalige Trägerverein gemeinsam mit der neuen Direktion des Theaters,
unter dem Eindruck einer hoch dotierten Finanzierung durch Sponsoren aus der Finanzwelt, die weitere
musikalische Gestaltung der Josefstädter Neujahrskonzerte im Theater in der Josefstadt einem
ausschließlich aus Mitgliedern der Wiener Philharmoniker bestehenden Ensemble zu übertragen.
Dies führte zur Gründung des Vereins "Alt-Wiener Vorstadtkonzerte" und bot die Chance, neue Konzertschauplätze zu erschließen und unter der neuen Marke "Alt-Wiener Vorstadtkonzerte" das Konzept der Veranstaltungen vom Theater in der Josefstadt in andere Wiener Gemeindebezirke zu übertragen.
Das Ensemble "Die Sorgenbrecher" konzertierte seither mehrmals im Rahmen der Wiener Bezirksfestwochen
in der barocken Pfarrkirche von Kaiser-Ebersdorf im 11. Wiener Gemeindebezirk, im EHRBAR-Saal, im Theater im
NESTROY-HOF und im Schloß Margarethen am Moos (Festkonzert zum 90-jährigen Gründungsjubiläum der Volksbank Ost).
Auf vielfachen Wunsch des Publikums kehren "Die Sorgenbrecher" gemeinsam mit Kammerschauspieler Franz Robert
Wagner im Jänner 2012 als ORIGINAL JOSEFSTÄDTER NEUJAHRSKONZERT bei 2 Konzerten im
Bezirksmuseum Josefstadt in ihre musikalische Heimat zurück.
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